Voodoo

Vodun (so wäre es richtig geschrieben) wird oft auch also Voodoo, Vodoun, Vodou bezeichnet.
Die Religionen, die Ihren Ursprung im Vodun finden sind: Candomble, Lucumi, Macumba (Santeria) und Yoruba.

Allgemeiner Hintergrund:
Vodun (Vodoun, Voudou, Voodoo, Sevi Lwa) wird im allgemeinen gerade im Europäischen Raum Voodoo genannt.
Der Name ist von dem afrikanischen Wort für Geist ableitbar. Die Voduns Religion kann bis zu den
afrikanischen Yoruba (siehe Artikel Santeria) zurückverfolgt werden.
Die Wurzeln des Voodoo liegen ca. 6000 Jahre zurück, in Afrika, in den Teilen des Landes die heute als Togo,
Benin und Nigeria bezeichnet werden.
Die Sklaven nahmen Ihre Religion mit sich als sie gewaltsam aus Ihrer Heimat verschleppt wurden.
Lange Zeit wurde der Voodoo durch die Weissen unterdrückt, viele Priester liesen Ihr Leben,
weil sie weiterhin an Ihrem Glauben festhielten. Die schlimmsten Zerstörungen auch der Schreine, Tempel usw.
wurden während der Kolonialzeiten durchgeführt. Gerade aber diese Unterdrückung führte dazu das sich immer
mehr versteckte Gesellschaften zusammenfanden und die Religion Ihrer Vorfahren und damit auch die Anbetung
der leistungsfähigen und starken Götter fortsetzten.
Eine erneute Unterdrückung des Vodun fand während des marxistischen Regimes statt.
In Benin wurde und wird es bis heute seit 1989 frei ausgebübt.
Im Februar 1996 wurde in Benin Vodun sogar als offizielle Religion anerkannt.
Die meisten Erwachsenen sind Anhänger dieser Religion. Selbst in Nordamerika und im amerikanischen Süden findet man
sehr viele Anhänger des Voodoo.

Heute üben mehr als 60 Millionen Menschen Vodun weltweit aus.
Viele Religionen die dem Voodoo ähnlich sind, Umbanda, Quimbanda oder Candomble genannt werden in Südamerika gefunden.

Heute findet man zudem oft zwei verschiedene Formen der Religion:
die tatsächliche Religion, Vodun der in Benin, der Dominikanischen Republik, Ghana, Haiti, Togo und
in verschiedenen Staaten der USA ausgeübt wird; die andere Form des Vodun ist die schlechte, negative und
eingebildete Form des Voodoo, bekannt aus billigen Hollywood Filmen, dem arbeiten mit "Voodoo Puppen"
natürlich nur zum negativen Arbeiten, den seltsamen und gewaltätigen Ritualen usw. Allerdings besteht
hierbei keinerlei Bezug zum ursprünglichen Voodoo, ausgenommen vielleicht im Verstand der Nicht-Voduns.


Die Geschichte des Vodun im Westen:
Nach der Ankunft der Sklaven in Haiti wurden diese von der römisch-katholischen Kirche getauft.
Es gab jedoch sehr wenig christliche Infrastruktur, so war es nur schwer, den christlichen Glauben den
Sklaven aufzuzwingen und vor allem dann dafür zu sorgen, dass diese ihn auch beibehielten.
Das Resultat war natürlich das die Sklaven, zwar getauft wurden, danach aber wieder ihrem ursprünglichen Glauben folgten.
Dieser wurde von Ihnen im geheimen ausgeübt. Ein ungenaues und sensationell schlechtes Buch
wurde 1884 von S. Str. John "Haiti oder die schwarze Republik" darüber geschrieben.
Es beschrieb den Vodun als profund schlechte Religion und liess in seinen Beschreibungen den Kannibalismus,
die Menschenopfer usw. nicht aus. Viele Vodun Priester gaben in schweren Folterungen diese Geschichen zum Besten,
da dies genau das war was S. Str John und seine Anhänger hören wollten. Genau jenes Buch blieb aber in den Phantasien der Leute hängen und war und ist auch heute noch für
viele Missverständnisse verantwortlich. Hollywood befand es als eine einzigartige Quelle für schlechte
und falsche Voodoo Darstellungen.
Erst ca. 50 Jahre später erschienen genaue Studien durch Anthropologen die ein wenig aufräumen

konnten mit den Verleumdungen über Voodoo.


Vodun, ist wie das Christentum eine Religion mit vielen Traditionen.
Jede Gruppe folgt einem anderen geistigen Weg und betet ein etwas anderes Pantheon des Geistes,
Loa, an. Loa beudeutet in der Yoruba Sprache "Geheimnis". Der traditionelle Yoruba Glaube schloss einen Hauptgott
genannt Olorun ein, der sehr unnahbar war. Es gibt jedoch unzähligen kleine Götter Rada genannt.

Einige hiervon sind z.B.

Agwa: der Geist des Meeres

Aida Wedo: Regenbogengeist

Ayza: Schutz

Baka: ein schlechter Geist

Ogou Balanjo: Geist des Heilens

Ogun (auch Ogu Bodagris): Geist des Krieges

Osun: Geist der heilenden Ströme

Sango (oder auch Shango): Geist der Stürme

Yemanja: weiblicher Geist des Wassers

Zaka (oder auch Oko): Geist der Landwirtschaft



Eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dem Katholizismus und Voodoo sind nicht abstreitbar:
Beide glauben an ein oberstes Wesen; Die Loa ähneln den christlichen
Heiligen dadurch das sie einmal normale Menschen waren, die ein aussergewöhnliches Leben führten.
Beide Religionen glauben an ein Leben nach dem Tod. Beide glauben an das bestehen von unsichtbaren
schlechten Geistern und Dämonen.

Jedoch sind sie trotzdem kaum miteinander zu vergleichen.



Vodun Rituale:

Der Zweck der Rituale ist es Kontakt mit einem Geist aufzunehmen um dessen bevorzugte Behandlung zu gewinnen.
Hierzu werden Opfer und Geschenke angeboten, um Hilfe in Form von reichlicher Nahrung,
höheren Lebensstandard oder Gesunheit zu erreichen.
Vodun Priester können sowohl männlich (houngan oder hungan) als auch weiblich (mambo) sein.
Es ist wahr das im Voodoo Tieropfer gebracht werden, jedoch werden diese nicht wie in schlechten Filmen oder
Erzählungen grausam und langsam getötet und dann fortgeworfen, sondern werden als Opfergabe dargebracht und später verzehrt,
so wie man es zum Beispiel mit dem Truthan in westlichen Ländern macht.


Schwarz und Weiss im Voodoo
Die Houngan und die Mambos begrenzen ihre Tätigkeiten auf die "weisse" Magie,
die verwendet wird um Glück und Heilung anzuziehen.

Die Captalas (auch bekannt als Bokors) führen den sog. "linkshändigen Vodun" den schwarzen Voodoo durch.

Ein Glaube der einzigartig ist im Vodun ist es dass eine Person nach Ihrem Tod wieder belebt werden kann,
nachdem sie schon einmal begraben war. Den falschen Erzählungen nach ist der Zomie eine Person die keinen eigenen Willen
mehr hat und unter der Macht eines anderen steht. In Wirklichkeit ist der Zombie jedoch eine lebende Person,
niemals gestorben, die unter der Macht und den leistungsfähigen Drogen eines Sorcerer (Priester) steht.

Obwohl die meisten Haitians an Zombies glauben, haben sie selbst so gut wie nie einen gesehen.

Jedoch gibt es einige aufgezeichnete Fälle in denen Personen behauptet haben Zombies zu sein.
Das dem Voodoo zugeordnete Ritual Puppen mit Nadeln zu durchbohren um andern Schmerzen zuzufügen entstammt nicht
dem ursprünglichen Vodun sondern muss dem New Orleans Voodoo, einem Nachfolger des Vodun zugeordnet werden.
Diese Praxis findet man gelegentlich in Südamerika.
Sie wurde eigentlich erst durch die schlechten Filme aus Hollywood bekannt.