DerTod

Durch ein Erlebnis habe ich mich entschlossen auch einen Teil über den Tod und meine persönliche Haltung dazu einzufügen.
Es mag sicherlich nicht das schönste Thema sein, vor allem nicht wenn man einen geliebten Menschen verliert,
dennoch denke ich das es ein wichtiges Thema ist, mit dem sich jeder beschäftigen sollte.
Gerade durch meine Erfahrungen als Hexe und dem folgen des alten Weges, habe ich mich immer wieder damit beschäftigt.
Ich sah den Tod nie als etwas Böses oder Negatives an, für mich war es immer ein Teil des Lebens, ein Teil
ohne den die Natur nicht exisitieren könnte. Doch weiss ich auch wie schmerzhaft die Erfahrung mit dem Tod sein kann
und wie sehr viele Menschen darunter leiden, einen lieben Menschen verloren zu haben. Ich möchte mich hier selbst
sicher nicht ausschliessen, denn noch heute steigt tiefe Trauer in mir hoch, wenn ich an einen geliebten Menschen denke.

Nur habe ich gelernt damit umzugehen und mit dem Tod zu leben, sowie ich auch mit dem Leben lebe.

Ich habe durch meinen langen Weg begriffen, den Tod als das Leben und das Leben als den Tod zu sehen.
Ich habe gelernt den Tod zu aktzeptieren und auf die schnelle Wiederkehr der Seelen zu hoffen.
Einen grossen Teil hierzu hat mir ein Buch von Starhawk geholfen, dies zu aktzeptieren und von einer anderen Seite zu sehen.
Als meine Grossmutter starb, wäre ich am liebsten mit zu ihr ins Grab gesprungen, doch ich wusste sie würde bei mir sein
egal wann und wo. Sie würde wiederkommen und mich schützen, sie würde mich auf meinem Weg begleiten.
Ich begann, kurz nachdem die Trauerfeier vorbein war, mir zu überlegen, ob es richtig war mich nach den christlichen Vorgaben
von ihr zu verabschieden und entschloss mich zurückzugehen um ihr einen gebührendes Abschiedsritual zu wirken.

Doch ich schweife vom eigentlichen Thema ab!
Ich wollte hier nicht über meine eigenen Rituale berichten, sondern die Einstellung der Wicca
und wohl auch der meisten Hexen zum Tod darstellen.

Der Tod als Punkt im Kreis des Lebens - Geburt, Leben und Tod als Kreislauf


Was ist der Tod? Warum müssen wir Sterben? Was passiert wenn wir sterben?
Wir wissen das der Tod ein unwiderbringliches Geschehen ist ein Mysterium.
Woran können wir uns halten, an was glauben, wenn wir mit dem Verlust und dem Schmerz konfrontiert werden?

Der Tod lehrt uns das Leben zu schätzen und uns auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren.
Er zeigt uns wie kurz unser Leben sein kann und das wir jeden Moment leben und geniessen müssen. Fühlen und Spüren.
Der Tod lehrt uns auch die Menschen die wir lieben, Freundschaften die uns wichtig sind,
nicht zu vergessen, uns nicht im Streit zu trennen und unseren Weg zu gehen, so gut es uns möglich ist.
Er lehrt uns aber auch zu vergeben und zu vergessen. Geschehenes nicht überzubewerten und möglichst wieder nach vorne zu blicken.
Trenne dich niemals im Streit - Vergiss nicht dich zu verabschieden!

Für Menschen die sich im Streit getrennt haben und nicht mehr die Zeit gefunden haben, sich auszusprechen und zu versöhnen
ist es immer besonders schlimm sich mit dem Tod des Gegenübers auseinanderzustetzen.
Viele dieser Menschen verzweifeln daran, dass sie sich nicht mehr Verabschieden konnten oder in Frieden auseinandergegangen sind.
Diesen Menschen kann die folgende Meditation helfen, es ist ein Weg sich mit dem Geschehenen auseinanderzusetzen
und die tote Seele um Verzeihung zu bitten:

Meditation
Beginne damit einzusehen was passiert ist, stelle dir selbst die Fragen:
Warum bin ich böse oder ärgerlich auf die Person?
Hat die Person von meinen Gefühlen gewusst?
Habe ich sie ihr zu verstehen gegeben?
Was habe ich gemacht um die Person zur Rückkehr zu bewegen?
Welche Antworten habe ich bekommen?
Natürlich können hier noch viel mehr Fragen gestellt werden, wenn du möchtest schreibe sie dir auf und notiere auch die Antworten. Lass die Emotionen durch deinen Körper fliessen, du wirst merken es verschafft dir Erleichterung. Erde dich nun, geh in dein Innerstes, versuche die Person vor dir zu sehen, geh auf sie zu, erzähle ihr von deinen Gefühlen sprich mit Ihr. Auch wenn du Ihren Körper nicht mehr vor dir hast, ihre Seele wird bei dir sein.

Du kannst das Leben und den Tod auch wie eine Art Labyrinth betrachten, durch das du zu gehen hast um den richtigen Weg zu finden.
Eintritt in das Labyrinth - Geburt
Durch die Geburt beginnst du den Weg im Labyrinth.
Alle Erlebnisse die während deines Heranwachsens passiert sind sollen dich etwas lehren. Hast du dir das schon einmal überlegt? Geh einmal zurück in deinem Unterbewusstsein, ganz weit zurück, lass dich fallen und beginne am Anfang deiner Erinnerungen,
was ist dir passiert, was ist Geschehen, welche Erfahrungen hast du aus diesen Erlebnissen gezogen? Was hast du daraus gelernt?
Bemerkst du das Gefühl des Verlassenseins, lass dich hineinfallen, ziehe deinen Nutzen daraus.

Du kommst nun zum zweiten Schritt - Der Mitte - Dem Tod
Jetzt wirst du dich Fragen ob ich durchgedreht bin, wieso bezeichne ich Die Mitte als den Tod, ganz einfach,
der Tod ist nur der Schritt zum Weg zur Mitte des Labyrinths. Wenn du dich fallen lässt und dem ersten Teil der
Ausführung gefolgt bist, dich in dein innerstes begeben hast, dann bist du jetzt am Ende deiner Erinnerungen angekommen,
lass auch die letzte gehen und schliesse Frieden mit all dem was dir passiert ist. Lass dich ganz fallen und erinnere dich:
Erinnere dich an dein Gesicht bevor du angefangen hast zu begreifen. Erinnere dich an die Zeit davor.
An was erinnerst du dich? Erinnere dich an das Wasser; Erinnere dich an den Herzschlag; Erinnere dich an den Frieden;
Erinnere dich an die Wellen; Erinnere dich an die Urzeit! An was erinnerst du dich noch?

Die Mitte des Labyrinths - Die Wiedergeburt
Du bist jetzt in der Mitte angelangt, kannst dich fallen lassen und deine eigene Wiedergeburt finden.
Du wirst erleben das du dich leer fühlst und diese leere auf einmal dem Wissen der Zeit weicht, wirst erkennen,
dass der Tod nur das Leben bedeutet und das Leben den Tod. Wirst sehen das es nicht endet und du dich nicht fürchten musst,
du kannst mit Freude und Glück diesen neuen Weg gehen und befindest dich wieder am Anfang des Labyrinths.

Möge die Weissheit des Lebenslabyrinths in deinem Herzen sein.

Ich habe einmal nach dem plötzlichen Tod einer lieben Person angefangen zu überlegen, warum wir uns alle so sträuben,
den Tod als Labyrinth anzusehen, als den Weg zu Neuem. Vielleicht auch weil ich bis dahin den Tod selbst als etwas gesehen habe,
dass ein Ende darstellt. Ich sprach nicht gerne darüber und traf wenig Vorbereitungen um ehrlich zu sein gar keine.
Als ich dann eine kleine Notiz fand, von einer Hexenschwester, wurde mir eigentlich erst bewusst, dass ich meine
Vorbereitungen treffen sollte. Selbst solche kleinen Dinge wie wem soll mein Book of Shadows gehören,
wen möchte ich dabeihaben mich auf dem Weg zu begleiten usw. usw. wurden mir erst zu diesem Zeitpunkt bewusst.

Die Notiz lautete einfach nur: Halte dein Päckchen immer gepackt um den Weg zu gehen.
Und ich begann mein Päckchen zu packen.

Ich möchte euch zum Schluss noch ein wunderbares Gebet, mit dem ich mich damals von meiner Grossmutter verabschiedet habe
und das ich immer wieder benütze, wenn jemand verstorben ist, niederschreiben,
vielleicht ist es auch etwas für Euch um den Schmerz zu lindern und den Tod als Weg zu Neuem zu sehen.

Die Originalform ist in Englisch, ich habe diese soweit es ging weiter unten übersetzt.


Beloved One
we give your body to the earth
Earth Mother; Root Mother;
Father of soil
we give you this body
of our beloved ______________
These eyes will never greet us again
return to earth
We will not kiss these lips
return to earth
or touch these hands
return to earth
or hear her / his voice speak our names
return to earth
What (she/he) has been is gone.
What (she/he) is now has passed the gate,
leaving this body
to become soil
this flesh to nurture flowers,
these bones to be roots of trees.

And so return, return, return, return to the mother.

Geliebte/r.....
wir übergeben deinen Körper der Erde.
Mutter Erde, Grosse Mutter;
Vater des Lebens
wir geben dir diesen Körper
von unserer/unserem geliebten (Name der Person)
Diese Augen werden uns nie wieder grüssen
zurück zur Erde
Wir werden diese Lippen nie wieder küssen
zurück zur Erde
oder diese Hände berühren
zurück zur Erde
oder Ihre Stimme hören, die unsere Namen spricht
zurück zur Erde
Was (sie/er) war ist gegangen
Was (sie/er) jetzt ist, hat das Tor durchschritten
verlassen diesen Körper
um zur Erde zu werden
um der Blumen Nahrung zu sein,
deine Gebeine werden die Wurzeln der Bäume

Und so gehst du zurück, zur Mutter Erde, zurück, zurück zur Mutter Erde.


Vielleicht konnte ich Euch einen kleinen Einblick geben wie ich über den Tod denke und für alle die sich damit
nicht identifizieren können, sei gesagt, jeder sollte sich so damit auseinandersetzen wie er es für richtig hält.

Diese Seite spiegelt nur meine persönliche Meinung über den Tod wieder und ist sicherlich nicht auf die meisten Menschen umzulegen.